Aus der Ausbildung für Systemische Aufstellungen: “Öffnen für ein befreites Leben!”:
Geborgenheit in sich selbst finden
In den letzten Wochen (um die Jahreswende) bekomme ich in meiner therapeutischen Arbeit und auch privat viel Unsicherheit der Menschen mit. Es zeigen sich tiefe oft lange “verschüttete” Emotionen:
Alleinsein, sich verlassen fühlen, sich vor allem in Partnerschaften nicht gesehen und gehört fühlen, Ohnmacht, Resignation, kaum zu bändigende Wut wegen “Kleinigkeiten”. Oft wird aus einer Mücke ein Elefant, der den Porzellanladen gründlich verwüstet.
Diese Emotionen und Zustände sind meist auf die ganz frühe Kindheit zurückzuführen. Oft als wir noch ein Baby und Kleinkind waren. Das war noch zu einer Zeit, als keine Sprache und keine Kontrolle möglich war. Und so scheinen diese “alten” Gefühle auch nicht kontrollierbar und/oder verstehbar.
Es fehlten in dieser Zeit vor allem die Geborgenheit und das Gefühl von bedingungsloser Liebe. Diese Sehnsucht nach ganz angekommen, gewollt und geliebt werden ohne dafür etwas tun/leisten zu müssen wird in unserem Erwachsenensein vor allem auf Partner/Innen und Freunde “projiziert”. Der Partner kann das aber in der Regel nicht leisten und ist ja auch nicht wirklich dafür verantwortlich: Schon finden wir uns in fetten Dramen wieder.
Aus diesen Zuständen herausfinden können wir, wenn wir uns bewusst machen, dass alte nicht verarbeitete Emotionen hochkommen, für die nur wir selbst verantwortlich sind. Natürlich haben unsere Eltern das damals meist unbewusst und unwissentlich hervorgerufen, aber das ist heute vorbei.
Daher möchte ich hier eine kleine (aber feine 😊) Übung anbieten:
Wenn ich merke, dass ich in solchen alten Emotionen “gefangen” bin, ziehe ich mich zurück (Fortgeschrittene können das vielleicht auch in fast jeder Situation). Ich setze mich bequem hin und stelle mir ein kleines Kind/Baby vor, das ich damals war, und das noch in mir “wohnt”. Ich stelle mir das so vor, als läge es etwas kleiner, als in Wirklichkeit in meinem Brust/Bauch Bereich in meinem Körper. Dann stelle ich mir vor, wie es dem Kleinkind/Baby gerade geht. Fühle mich ein. Vielleicht schreit es bitterlich oder weint oder ist resigniert, hat Angst oder ist wütend. Dann fantasiere ich, was sein Bedürfnis ist, berühre mit meinen beiden Händen meinen Bauch und stelle mir vor, dass ich das “Innere Kind” mit meinen Händen sanft halte, ihm signalisiere, dass ich da bin, es sehe und fühle und ihm Sicherheit und Geborgenheit gebe. Ich stimme mich mit meinem Atemrhythmus auf das Kind ein und atme mir ihm. Das mache ich vielleicht 5–10 Minuten und spüre, ob es meinem Inneren Kind gut tut. Meine Erfahrung ist, dass es sich relativ schnell geborgen und sicher fühlt. Und ich selbst fühle mich auch wieder in einem liebevollen Zustand mit mir selbst.
Ich wünsche Ihnen/dir viel Erfolg und Tiefe mit dieser einfachen und schönen Übung 😊.
Haben Sie diese Tipps und Beschreibungen inspiriert? Gibt es noch Themen, die Sie für Sich klären und vertiefen möchten? Haben Sie noch Fragen dazu?
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Herzlich Grüße von: