Umgang mit dem Lockdown

Aktuell sind unsere per­sön­lichen Frei­heit­en wieder stark eingeschränkt. Auch Exis­ten­zäng­ste wer­den wieder stärk­er, da Arbeit­splätze bedro­ht ein kön­nen und Selb­st­ständi­ge starke Ein­bußen haben kön­nen.
Aggres­sive und depres­sive Stim­mungen sind mögliche Fol­gen. Wir fühlen uns dadurch oft fremdbes­timmt und im Einzel­nen nicht wirk­lich gese­hen. Es wird von der Poli­tik pauschal entsch­ieden und nicht auf einzelne Personen/Themen einge­gan­gen, was natür­lich Wut und Ohn­macht her­vor­rufen kann. 

Wie gehe ich nun mit dieser Sit­u­a­tion und den ver­bun­de­nen Gefühlszustän­den um? 

Dazu ist es est mal wichtig zu ver­ste­hen, woher diese oft starken Emo­tio­nen kom­men. Diese sind meist durch die aktuelle Sit­u­a­tion wieder aktivierte alte The­men und Trau­ma­ta aus der Kind­heit. Wir wur­den früher oft nicht wirk­lich von unseren Eltern gese­hen, mit unserem So-Sein mit anderen über einen Kamm geschert. Wir wur­den mit pauschalen Urteilen kon­fron­tiert und mit Mei­n­un­gen und Glaubens­mustern, wie wir zu sein haben und oft weniger wie wir wirk­lich sind. Wir soll­ten so sein oder so, erlebten aber keine echte oder tiefe Ein­fühlsamkeit von den Eltern, oft pauschale Urteile. Wir wur­den “von oben” eingeschränkt und mussten den Erwartun­gen entsprechen. Daran­ter hat­ten wir natür­lich gelit­ten. Oft war kein­er da, der uns mal wirk­lich so gese­hen hat, wie wir sind und was wir brauchen, noch sind wir wirk­lich in unserem So-Sein gut gefördert worden.
Diese alten nicht gut ver­ar­beit­eten und daher noch gespe­icherten Emo­tio­nen wer­den jet­zt aktuell wieder aktiviert und wir fühlen uns so, wie früher als Kind. Vor allem ungerecht behan­delt und nicht gese­hen. Pauschal verurteilt und in unser­er Frei­heit eingeschränkt. Hier ist genau der Knack­punkt. Im ver­ste­hen, dass es sich um alte Emo­tio­nen han­delt. Diese sind viel stärk­er, als heute angemessen und über­fordern uns daher manch­mal. Diese Über­forderung haben wir als Kind genau­so erlebt. Gäbe es diese alten schlecht ver­ar­beit­eten Geschicht­en nicht, kön­nten wir heute sehr viel sou­verän­er mit der Sit­u­a­tion umgeben.
Hier liegt genau die Chance von Coro­na: Es hil­ft uns, dass die alten Emo­tio­nen hochkom­men und wir nachträglich nochmal die Möglichkeit bekom­men, diese zu ver­ar­beit­en. Wir sind ja heute nicht mehr klein und abhängig. Doch gibt es den Inneren Anteil, der früher klein war (Inneres Kind), noch in uns. Diese ungelieb­gen durch Coro­na bzw. den Lock­down aus­gelösten Emo­tio­nen wollen von uns gese­hen und angenom­men wer­den. Wir wir das als Kind auch mehr gebraucht hät­ten.
Will heißen: Liebevoll mit uns selb­st sein, die alten Emon­tio­nen wie Wut, Trauer, Ohn­macht, Verzweifelung, Angst usw. in uns annehmen und fühlen. Ohne Wider­stand! Das “Innere Kind” in uns in den Arm nehmen und lieb haben und trösten. Ger­ade jet­zt beson­ders liebevoll mit uns sein. Uns auch Unter­stützung bei Fam­i­lie, Fre­un­den oder pro­fes­sionelle Hil­fe suchen. Damit kom­men wir wieder zurück in die Enspan­nung und kön­nen diese Krise deut­lich bess­er über­ste­hen. Noch mehr: genau dadurch nachträglich ein biss­chen mehr heilen.

Ich wün­sche Ihnen, dass Sie gut durch die Krise kom­men und psy­chisch und kör­per­lich gesund bleiben!

 

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