Burnout ist die Gesellschaftsdiagnose Nummer 1. Diese ist bei fast allem Industrieländern sehr hoch und wird medizinisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich immer mehr zum Problem.
Wir leben in einer größer werdenden Leistungsgesellschaft. In dieser zählt erst Leistung, dann kommt lange nichts und irgendwann kommt mal Wohlbefinden am Arbeitsplatz und ausgeglichenes Freude/Leistungsverhältnis — wer Freude an der Arbeits hat, ist viel leistungsfähiger als ohne. Das beginnt die Wirtschaft langsam zu ahnen — mehr nicht. In innovativen jungen Firmen spielt das oft glücklicherweise eine viel größere Rolle — Gott sein dank findet dort schon ein Umdenken statt.
Als Traumatherapeut begegnet mir diese Krankheit sehr oft. Meist liegt ein sogenanntes “Bindungstrauma” zugrunde. Das folgt oft aus einer frühkindlichen Dauerfrustration. Diese Dauerfrustration haben Babys und Kinder, weil sie zu wenig in ihren seelischen Aspekten gesehen und gefördert werden. Diese sind:
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echte uneigennützige Liebe
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Einfühlsamkeit
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das Kind in seinen Fähigkeiten und Potentialen fördern
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die Bdürfgnisse des Kindes sehen und darauf eingehen
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positives “Spiegeln”. Das heißt, dem Kind rückmelden, wie man es von außen wahrnimmt.
Das meiste davon gibt es leider dauerhaft zu wenig, das die Eltern Vorstellungen von ihrem Wunschkind haben und es bewusst oder unbewusst dorthin manipulieren. Sie sollen in allem sehr gut sein, später keine Existenzsorgen haben, am besten schon schreiben und rechnen können, bevor sie in die Schule kommen. Eben den Wünschen der Eltern entsprechen. Statt so gesehen, geliebt und gefördert zu werden, wie sie einfach von Natur aus sind.
Oftmals sind schon die Eltern selbst auch bindungstraumatisiert, weil sie in ihrer Kindheit auch keine sehr einfühlsamen bejahende Eltern hatten. Diese waren vielleicht vom Leben und Beruf und vom Kind (den Kindern) selbst überfordert, waren labil, depressiv, hatte viel eigenen Beziehungsstress.
So lernt das Kind früh sich so zu verhalten, wie die Eltern es haben wollen, um (mehr) Liebe zu bekommen. Sie suchen das positive Lächeln von Mamma und Papa. So lernen so zu sein, sich so zu verhalten, dass diese lächeln. Das wiederum tun sie nur, wenn das Kind ihren Vorstellungen entspricht: ruhig ist, wenig weint, wenig schreit, genügsam ist, sich anpasst. Am besten ist es immer lieb und ist gut zum “Vorzeigen”.
Das Kind lernt also die eigenen Impulse und Gefühle zu unterdrücken und so zu sein, wie es den Eltern gut tut, so zu sein, dass es Mama und Papa gut geht. Es richtet sich nach den Bedürfnissen der Eltern, statt den eigenen. Diese müssen unterdrückt werden, da das sonst nicht zu vereinbaren ist. Wenn die Mama beispielsweise überfordert ist, versucht das Kind lieb und ruhig zu sein, denn dann bekommt es mehr Liebe und Zuwendung.
Diese früh erlernten Verhaltensmuster prägen sich tief ein und werden zum Grundverhalten des heranwachsenen Kindes und später des Erwachsenen. Er versucht sich nach den Bedürnissen der Partner, Freunde und Chefs/Kollegen zu orientieren und unterdrückt so weiterhin die eigenen. So bekommt er mehr Zuneigung, Bestätigung und Wertschätung — und kann viel leichter von Arbeitsgebern “(aus-)genutzt” werden. Er ist irgendwann wie in einen Hamsterlaufrad und funktioniert nur noch — bis es nicht mehr geht. Er ist sich in der Regel auch nicht mehr bewusst, wer oder was er eigentlich “wirklich” ist. So kommen viele Klienten in meine Praxis mit dem Anliegen, sich (die wahre Natur — das wahre Wesen) zu finden, den Sinn des Lebens und so weiter. Sie haben (mussten) ihr eigenen Wesen schon als Kind so weit unterdrücken, dass sie keinen richtigen Zugang mehr dazu haben.
Und jetzt? Wie kann man das eigenen Wesen wiederfinden? Die gute Nachricht: es ist noch da! 🙂
Nur leider unter alten Überlebensmustern mehr oder weniger tief begraben. Also: Jetzt heißt es ausgraben!
Das geht in der Regel nur, wenn man mit dem Funktionieren aufhört. Sich bei echtem Burnout erst mal eine Auszeit nimmt. Bei “nur” leichten Anzeichen achtsamer mit sich umgeht und etwas “runterfährt”. Mehr auf sich achtet. Vielleicht sich mehr Zeit nehmen, sich erst mal richtig kennenzulernen. Dem Wesen, der Seele näher kommen, diese mehr entdecken!
Die Seele hat die Haupteigenschaften: langsam, still und weit. Also kann man zur Seele Kontakt bekommen, indem man sich auf dessen Ebene begibt. Lamgsamer werden, stiller werden und die innere Aufmerksamkeit weit werden lassen. Das aus meine Sicht beste Hilfsmittel dazu ist Meditation. Wenn man langsam wieder zum eigenen Wesen zurückfindet, kommen automatisch auch die Impulse zurück, was einem wirklich Spaß macht und was die eigenen Potentiale und Fähigkeiten sind. Wenn diese dann gefördet und ausgeübt werden, geht alles sehr viel leichter und man hat wieder viel mehr Energie. Ich erinnere Kinder, die, wenn sie wirklich Spaß habe, so viel Energie haben und kaum Müde werden, auch wenn sehr anstengend ist, was sie machen :-).
In meiner Praxis stehe ich gern unterstützend zur Verfügung.
Empfehlenswert dafür ist auch das Lebens- und Ausbildungstraining: “Öffnen für ein befreites Leben” :-).
Haben Sie diese Tipps und Beschreibungen inspiriert? Gibt es noch Themen, die Sie für Sich klären und vertiefen möchten? Haben Sie noch Fragen dazu?
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Herzlich Grüße von: