Selbst-Verantwortung

Wer hat die Ver­ant­wor­tung für meine Gefüh­le?
Die schnelle Antwort: ICH!

Jet­zt die aus­führliche Antwort:

Meine Gefüh­le füh­le ich – und nur ich. Daher sind sie ein Teil von mir und daher habe auch nur ich allein die Ver­ant­wor­tung dafür. Diese Antwort hil­ft vor allem in Bezug auf das, was in mir von außen (meist durch andere Per­so­n­en), aber auch von mir selb­st durch eigene Gedanken über mich selb­st, “getrig­gert” oder aktiviert wird. Trig­gern heißt: etwas Vorhan­denes aus­lösen – nicht erschaf­fen. Im richti­gen Leben heißt das, dass andere Men­schen meist verse­hentlich durch ihr Ver­hal­ten und Aus­sagen schon vorhan­dene The­men, zum Beispiel eine alte Wunde in mir aktivieren. Dadurch erlebe ich Gefüh­le, oft­mals unan­genehme. Dann denke ich instink­tiv im ersten Moment: “Du hast mich ver­let­zt!” und füh­le mich wütend, trau­rig, ängstlich, ohn­mächtig usw. Die Wahrheit ist natür­lich: der Andere hat eine schon vorhan­dene Wunde wieder aktiviert und ich erlebe die Gefüh­le, die bei der Entste­hung der Wunde damit ein­hergin­gen. Hätte ich diese Wunde nicht gehabt, hätte das Ver­hal­ten oder die Aus­sage des anderen mich nicht getrig­gert bzw. in einem schlecht­en Zus­tand gebracht.
Somit kann der andere nichts für meine Gefüh­le, auch wenn er sie aus­gelöst hat. Er ist also (in der Regel zu 99%) kein “Ver­let­zer” oder “Verur­sach­er”, son­dern ein Aktivierer.

Diese Hal­tung lädt dazu ein, die volle Ver­ant­wor­tung für meine wieder aktivierte Ver­let­zung und den damit ein­herge­hen­den Gefühlen zu übernehmen. Damit komme ich auch aus dem Opfer-Täter-Denken her­aus. Wed­er ich bin das Opfer noch der Andere (der die Ver­let­zung aus­gelöst hat), ist der Täter.  Sich­er wurde mir die Ursprungsver­let­zung (meist in jun­gen Jahren) zuge­fügt. Den­noch haben wir alle Ver­let­zun­gen und sind zumin­d­est heute dafür ver­ant­wortlich. Um damit einen Schritt weit­er zu kom­men ist zum Beispiel “Innere-Kind-Arbeit” sehr hil­fre­ich —  vor allem wem es schw­er fällt das so zu sehen.

Der Voll­ständigkeit hal­ber möchte ich auch die schöne Seite von Trig­gern erwäh­nen. Durch andere Men­schen wer­den ins uns auch unsere Poten­tiale und guten Fähigkeit­en und essen­tielle Gefüh­le aktiviert. Gefüh­le und Zustände wie Liebe, Kraft, Freude, Ver­trauen, Mut, Glück, Zuge­hörigkeit, Eins-sein-mit-allem-was-ist usw. Bei Ver­liebtheit ist das Phänomen ja gut bekan­nt. Auch hier kann es hil­fre­ich sein, sich bewusst zu machen, dass der Andere uns damit nichts “gibt”, son­dern durch sein So-Sein diese (vorhan­de­nen) Zustände aktiviert.

Mit dieser Hal­tung der Selb­stver­ant­wor­tung gelin­gen vor allem Beziehun­gen deut­lich bess­er. Es wird weniger gestrit­ten und der Andere ver­ant­wortlich gemacht. Allerd­ings oder sog­ar beson­ders gelingt die Beziehung zu uns selb­st deut­lich bess­er und es entste­ht mehr und mehr Selb­stliebe. Denn durch die Selb­stver­ant­wor­tung küm­mern wir uns mehr um uns selb­st und das “Innere Kind” und wir aktivieren immer mehr Selb­stliebe und Heilung. Dazu ist der Andere (der Aus­lös­er) sog­ar ein guter Helfer, der uns zeigt, wo und wie wir (noch) ver­let­zt sind und wo wir die Selb­stliebe hin­fließen lassen können. 

Haben Sie diese Tipps und Beschrei­bun­gen inspiri­ert? Gibt es noch The­men, die Sie für Sich klären und ver­tiefen möcht­en? Haben Sie noch Fra­gen dazu?
Schreiben Sie mir hier einen Kom­men­tar, 
ich werde Ihnen antworten und evtl. auch Frage und Antwort hier (natür­lich anonym) veröffentlichen.

Her­zlich Grüße von:

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